Westfälische Einzel & Westfalen Cup 2020

Nach einer 7-monatigen Wettkampfpause konnten sich die besten Athleten bei den Westfälischen Meisterschaften am 4. Oktober in Brackwede endlich wieder mit der Konkurrenz messen. Auch das Wiedersehen der Aktiven, Trainer und Kampfrichter war ein weiterer positiver Faktor.

Die Organisation und der Zeitplan fanden natürlich unter Corona-Bedingungen statt. Der Tag und das Wettkampfgeschehen verlief harmonisch und ansprechend. Geturnt wurde in nicht zu großen Gruppen, durchweg mit Einturnen – Vorkampf – Finale und Siegerehrung. Somit war für die einzelnen Teilnehmer die Wettkampfphase sehr kompakt und kurzweilig und die sonst üblichen Pausen zwischen den Vorkämpfen und den späteren Finaldurchgängen entfiel.

Vom Ausrichter SV Brackwede waren zwar fünf Aktive angemeldet, es konnten allerdings nur drei an den Start gehen. Die beste westfälische Turnerin Luka Frey fehlte aufgrund von Quarantäne und Erin Westermann wegen eines Blackouts.
Doch die drei Startenden präsentierten den Verein hervorragend und alle drei gewannen einen Landesmeistertitel.

Wenn es bei Thanh Hellmann in der Altersklasse Jugend A/ Erwachsene und Emilie Volikova in der Klasse Jugend B eher zu erwarten war, überraschte der Sieg von Lea Kornfeld bei der Jugend A weiblich umso mehr. Sie stand auf Platz 2 nach dem Vorkampf, doch ihre Konkurrentin aus Fellinghausen turnte aus Versehen im Finaldurchgang nur 9 Sprünge und überließ Lea so den Vortritt.

Emilie erturnte die Tageshöchstwertung und gewann ihre Gruppe mit dem höchsten Vorsprung von über 12 Punkten! Sie war die einzige Athletin an dem Tag, die für ihre Haltung in allen Übungen über 9-er Wertungen bekam.

Eigentlich war Thanh auf dem Weg die Tageshöchstpunktzahl durch seine Höhe zu erzielen, doch ein grober Fehler beim letzten Sprung im Finale, störte ihn zwar nicht daran, den Titel souverän zu holen, doch in der Gesamttageswertung blieb er hinter Emilie.

Trotz aller positiver Aspekte der endlich wieder stattfindenden Wettkämpfe, fiel leider ebenso auf, dass viele Turner ihre Bestform noch nicht wiedererlangt haben und einfachere Übungen turnten und einige Topspringer, sogar Kaderathleten, die Pandemie nicht überstanden haben und ihre Karrieren an den Nagel hängten.


Der Westfalen Cup, der im Anschluss an die Westfälischen Meisterschaften am 4. Oktober in Brackwede durchgeführt wurde, ist der passende Wettkampf für alle Trampoliner, die die schwereren Pflichtübungen (noch) nicht turnen.

Der Cup lässt dann auch schon die ganz „Kleinen“ an den Start, allerdings turnen die Jungen und Mädchen in dieser Klasse (8 Jahre und jünger) noch zusammen. Auch hier zeigte sich der Leistungsstützpunkt SV Brackwede sehr stark. Merrit Wischer gewann diese Gruppe mit deutlichem Vorsprung vor ihrem Vereinskameraden Niklas Brand. Die beiden turnten sehr souverän und belegten verdient die ersten zwei Plätze.

In der Klasse Jugend D (9/10 Jahre) gingen Jungen und Mädchen ebenfalls gemeinsam an den Start. Hier stand Milla Scholle bei ihrem ersten Trampolin-Wettkampf nach dem Vorkampf noch auf Rang 4. Sie schaffte jedoch im Finaldurchgang, dank super Haltungsnoten, den Sprung auf das Treppchen und erkämpfte sich Bronze mit nur einem knappen Zehntel zu Silber!

Drei weitere Brackweder starteten in der Gruppe Jugend C männlich. Hier konnte die SV Brackwede noch einen Doppelerfolg feiern: Maat Knieps gewann den Titel vor seinem Vereinskameraden Artur Zoludev. Artur gewann zwar die beiden Kürdurchgänge, doch ein Fehler in der Pflicht kostete ihn den Gesamtsieg. Der unerfahrenste Turner Maximilian Wendt belegte hier Platz 5.

Von sechs Teilnehmern gleich fünf Podestplätze ist ein gutes Resumée für die Brackweder, besonders nach solch einer langen Pause.