Bundesliga Heimwettkampf 2017

Die Trampolinturner der SV Brackwede sind mit dem erhofften Heimsieg in die Bundesliga-Saison 2017 gestartet. Die SVB-Riege setzte sich in der Sporthalle Rosenhöhe gegen den VfL Grasdorf und den

TV Nöttingen durch.

 

 

 

»Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Allerdings hatte ich mir das ein bisschen einfacher vorgestellt«, bilanzierte ein nicht ganz zufriedener SVB-Trainer Vladimir Volikov. Vor allem von seinen Nachwuchsspringern hatte sich der Coach etwas mehr erhofft.

Thanh Hellmann brach seine Pflichtübung bei seinem ersten Einsatz in der Bundesliga frühzeitig ab. Gleiches passierte Tim Pahl im ersten Kürdurchgang. Beides hatte aber keine Auswirkungenauf das Team-Ergebnis. Am Ende siegte die SVB mit 361,3 Punkten vor Grasdorf (345,1) und Nöttingen (317,1).

Verlass war dabei vor allem auf die beiden erfahrensten Springer im Team. Jochen Redekop (92,7 Punkte) und Trainer-Tochter Alonka Volikova (91,4) führten ihre Mannschaft mit den Tagesbestwerten zum Erfolg.

»Mir fehlt zwar das Training, aber ich bin trotzdem mit einem guten Gefühl in den Wettkampf gestartet. Wir haben eine gute Mannschaft mit einem starken Nachwuchs und wollen auf jeden Fall wieder ins Bundesliga-Finale kommen«, erklärt der frühere

DTB-Kaderturner Jochen Redekop (23).

Nachdem die Brackweder nach dem Pflichtdurchgang nur eine knappe Führung von drei Punkten auf den VfL Grasdorf aufwiesen,

turnte Nils Kwaßny in seiner ersten Kür auf Sicherheit. Im zweiten Kürdurchgang turnte Kwaßny dann eine saubere Übung mit dem mit Abstand höchsten Schwierigkeitsgrad des Tages (11,3). »Das war gut«, lobte Volikov. Dank seines finalen Durchgangs belegte Kwaßny in der Einzelwertung am Ende den dritten Platz (88,2 Punkte) hinter Redekop und Volikova. Ebenfalls zum Brackweder Mannschaftserfolg trugen Tim Pahl (83,2), Thanh Hellmann (67,6), Xenia Pahl (62,0) und Marvin Weber (21,5) bei.

Weiter geht’s für die Brackweder Höhenflieger bereits am kommenden Samstag, 8. April, in Weingarten. Dann heißen die Gegner

TV Weingarten, DM-Zweiter des Vorjahres, und TV Eberstadt.

»Das ist ein wichtiger Wettkampf für uns. Eberstadt ist ein direkter Konkurrent im Kampf um den Einzug ins Finale«, erklärt Vladimir Volikov.

Wie berichtet ziehen die ersten vier Mannschaften der Bundesliga- Vorrunde in die DM-Endrunde am 20. Mai in Frankfurt ein. Nach dem Bronze-Hattrick in den vergangenen drei Jahren haben die Brackweder erneut eine Medaille im Visier. »Das ist das Ziel. In dem Team steckt sehr viel Potenzial«, sagt SVB-Ikone Heidi Berger.

 

ZUKUNFT IST UNGEWISS

Allerdings muss sich Berger um die Zukunft der ruhmreichen Trampolinabteilung der SVB ernsthaft Sorgen machen. Die Finanzierung des erfolgreichen Trainer-Ehepaares Oksana Verbytska und Vladmir Volikov, die beide eine halbe Stelle einnehmen, ist über drei aktuelle Hauptsponsoren nur bis Ende des Jahres 2017 gesichert. »Wir sind auf Sponsorensuche, aber bislang hat sich noch nichts ergeben. Es sieht für das Jahr 2018 dramatisch aus«, findet Heidi Berger (»Ich würde mir auch mehr Unterstützung durch die Stadt Bielefeld wünschen«) deutliche Worte. Sollten bis Ende des Jahres keine Sponsoren zur Finanzierung der Trainer gefunden sein – benötigt werden etwa 40 000 Euro im Jahr – droht den gerade im Nachwuchsbereich

so erfolgreichen SVB-Trampolinern sogar das Aus. Berger: »Dann würden 120 Kinder und Jugendliche ohne Trainer dastehen.«

 

Artikel von Arndt Wienböker Westfalenblatt 4.4.2017